Rückendeckung erhalten unsere Jungs der DNL U20 in der kommenden Saison unter anderem von Nationaltorhüterin Chiara Schultes !

Erst am vergangenen Wochenende wurde Chiara von der Erich-Kühnhackl-Stiftung mit dem „Goldenen Puck“ für die beste Torhüterin ausgezeichnet.

Zum 32. Mal fanden die Eishockey Classics der Erich-Kühnhackl-Stiftung statt, und zum 20. Mal wurde der symbolische „Goldene Puck“ an die besten deutschen Nachwuchsspieler sowie einen Verein für herausragende Nachwuchsarbeit verliehen. Heuer fand das Golfturnier erstmals beim GC Pfalz und der Festabend in Speyer statt. Aber es gab noch eine andere Premiere: Erstmals wurden auch die besten Nachwuchsspielerinnen ausgezeichnet.

In gemütlicher Atmosphäre und bei fast optimalen Witterungsbedingungen, es gab nur ein paar leichte Regenschauer, ging das Golfturnier beim GC Pfalz über die Bühne – angeführt von Ehrenpräsident Erich Kühnhackl und Stiftungs-Vorstand Ben Zamek. Mit dabei auch viele ehemalige Eishockey-Größen wie etwa die Langemann-Zwillinge, Erich Weishaupt, Jim Setters oder Peter John Lee. Mit Matthias Plachta war auch ein Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 am Start, außerdem NHL-Spieler Tim Stützle von den Ottawa Senators und Bundestrainer Harold Kreis.

Beim Festabend gab es dann zwar Preise für die besten Golfer, aber im Mittelpunkt stand die Verleihung des „Goldenen Pucks“. Stiftungs-Vorstand Ben Zamek führte durch den Abend und stellte die Preisträger vor, basierend auf Empfehlungen der Bundes- und Landestrainer. Die Ehrungen nahmen Stiftungs-Rat Jochen Reschka, Erich Kühnhackl und Tim Stützle vor. Bei den Jungen stand heuer der Jahrgang 2007 zur Ehrung an.

„Bei den Torhütern gibt es eine absolute Nummer eins“, betonte Zamek: Lukas Stuhrmann vom Kölner EC. Eine seiner Stärken sei die unglaubliche Ruhe, die er ausstrahlt. Er freue sich schon auf die kommende Saison, bekannte der 16-Jährige. Da wird der „echte kölsche Jong“ mit einer Förderlizenz im DEL2-Kader des EC Bad Nauheim stehen.
Bester Verteidiger ist Niclas Hempel, der in der vergangenen Saison gleich für zwei Mannschaften im Einsatz war. Zunächst für seinen Stammverein EHC Freiburg. „Als wir da gesichert waren, bin ich noch nach Schwenningen ausgeliehen worden“, erzählte er. Und auch mit dieser Mannschaft schaffte er den Klassenerhalt. Hempel soll kommende Saison mit 16 Jahren erste Erfahrungen im Freiburger Zweitliga-Kader sammeln.

Ein Novum gab es beim besten Stürmer, da wurden heuer nämlich gleich zwei Spieler ausgezeichnet: die Griva-Zwillinge Rihards und Gustavs. „Sie haben immer ein Lachen im Gesicht, egal ob im Training oder Spiel“, las Ben Zamek vor – und genauso präsentierte sich das Stürmer-Duo der Adler Mannheim. Sie strahlten übers ganze Gesicht, als sie ihre Preise erhielten: eine Urkunde, einen Kristall-Puck und jeweils einen Scheck über 1500 Euro. Gustavs verzeichnete vergangene Saison bei den Jungadlern in 38 Spielen 83 Scorerpunkte, Rihards 84, also einen mehr. „Bei uns gibt es natürlich einen Konkurrenzkampf“, bekannten beide grinsend.

Bei den Mädchen hatte sich der Stiftungs-Rat bei der Premiere nicht auf den Jahrgang 2007 beschränkt. Als beste Torhüterin wurde Chiara Schultes (Jahrgang 2005) vom EHC Straubing ausgezeichnet. Die gebürtige Weidenerin erzählte unter großem Applaus, dass für sie gerade ein neuer Lebensabschnitt begonnen habe. „Seit 1. Juli bin ich Sportsoldatin“, erklärte sich freudestrahlend.

„Ich bin noch in der Ausbildung zur Bürokauffrau“, sagte Charlott Schaffrath (Jahrgang 2005), die als beste Verteidigerin ausgezeichnet wurde. Die 1,84 Meter große Memmingerin, die bei ihrem Heimatverein spielt, durfte sogar schon in die Frauen-Nationalmannschaft hineinschnuppern.

Eine flinke Stürmerin, die in Über- und Unterzahl eingesetzt wird, ist Anastasia Gruß (Jahrgang 2006). Ihr Heimatverein ist der ETC Crimmitschau. Vergangene Saison hatte sie sogar schon Einsätze im Frauenteam des ETC und auch schon mit Förderlizenz in der Bundesliga bei den Eisbären Berlin. Was sie beruflich machen werde, wisse sie noch nicht. „Aber ich absolviere jetzt erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr“, erzählte sie unter großem Beifall.

Aus vielen Spielern, die von der Erich-Kühnhackl-Stiftung ausgezeichnet wurden, sind mittlerweile erfolgreich Profis geworden, wie etwa Stanley-Cup-Sieger Philipp Grubauer, Dominik Bokk, Tobi Rieder, Moritz Seider oder auch Tim Stützle. Der gebürtige Viersener war vor fünf Jahren von der Erich-Kühnhackl-Stiftung als bester Stürmer des Jahrgangs 2002 ausgezeichnet worden. Auf die Frage, was er den jungen Spielern mit auf dem Weg geben wolle, meinte der 21-Jährige schmunzelnd unter großem Gelächter: „So alt bin ich jetzt auch noch nicht.“ Aber dann ergänzte er: „Hart arbeiten, seine Ziele konsequent verfolgen – und immer Spaß haben dabei.“

Großes Staunen gab es bei den Gästen, als der EHC Troisdorf für herausragende Nachwuchsarbeit mit dem „Goldenen Puck“ und einem Scheck in Höhe von 5000 Euro ausgezeichnet wurde. „Eine unfassbare Zahl an Trainern und Betreuern“ würde sich dort um über 200 Kinder kümmern, meinte Zamek. „Und obwohl sie wissen, dass sie nie ihre Mannschaften ganz nach oben bringen können, weil die besten Spieler alle nach Köln gehen, sind sie mit einer unglaublichen Leidenschaft dabei“, schwärmte der Stiftungs-Vorstand. „Und eigentlich bräuchten sie eine zweite Eisfläche.“

Die sei durchaus in der Planung, berichtete Vereins-Vize Oliver Ames. Und dann erzählte er, dass der EHC die Eishalle mittlerweile ganzjährig betreibe, „und dank Fotovoltaik auf dem Dach rentiert sich das“. Denn die Halle sei „jeden Tag von früh um 6 bis abends um 11 ausgebucht“, betonte er. „Bei uns trainieren und spielen allein 20 Hobbyteams.“ Auch Jugend-Obmann Gordon Lang schwärmte von der großen Troisdorfer Eishockey-Familie, „auch wenn die Eltern mehr Probleme machen, als die Kinder“, meinte er schmunzelnd. Und Britta Schwethelm, die als Headcoach für die U7- und U9-Mannschaften zuständig ist, ergänzte lachend: „Es ist leichter, einen Sack Flöhe zu hüten, als die vielen Kinder.“

Abschließend bedankte sich Ames für die Auszeichnung, „die uns viel bedeutet“, und wies noch auf eine besondere Veranstaltung hin. Der EHC Troisdorf veranstalte jedes Jahr ein Benefizspiel für einen guten Zweck, berichtete der EHC-Vize und kündigte unter riesigem Beifall an: „Heuer findet es am 29. Dezember statt, und wir machen es zu Gunsten der Erich-Kühnhackl-Stiftung.“ Über eine Spende für ihre gute Nachwuchsarbeit dürfen sich auch noch der ERC Waldbronn und EKU Mannheim freuen. Sie erhalten demnächst eine Spende über 1500 beziehungsweise 1000 Euro.

Der Festabend klang schließlich mit der Siegerehrung des Golfturniers, einem genialen Auftritt von Stimmenparodist und Kabarettist Jörg Hammerschmidt, der Tombola sowie unzähligen Selfies mit Tim Stützle aus, dessen handsigniertes Original-Trikot von den Ottawa Senators für 2400 Euro unter den Hammer kam. Der 21-Jährige nahm sich viel Zeit, präsentierte sich als sympathischer NHL-Star zum Anfassen, der nicht vergessen hat, wo seine Wurzeln sind. Und der vor fünf Jahren unglaublich stolz war, als er den „Goldenen Puck“ als bester deutscher Nachwuchsstürmer entgegennehmen durfte.

Foto: Wolfgang Krzizok